- DIE WELT

Warum ist China im Fußball nicht dominant?

Das meistbevölkte Land der Erde gewinnt immer mehr Medaillen in den Olympischen Spielen und zurzeit ist es ein der drei erfolgreichsten Länder. Aber China in der Olympiade kann nicht mit dem China in den Fußballweltmeisterschaften verglichen werden. Auf der FIFA-Liste befindet sich die Volksrepublik erst am 75. Platz. Angeblich sind 100.000 Chinesen im Sommer 2018 nach Russland gefahren, um die besten Fußballmannschaften persönlich anzuschauen. Aber da war nur Eins nicht zu sehen: der chinesischer Mannschaft. Wie kann eine in vielen Gebieten kompetente Nation so schlecht im weltberühmtesten Sport sein?

China ist unzufrieden mit seinem Ergebnis und investiert ausgiebig in alle Sportarten

China nahm zum ersten und zum letzten Mal 2002 an der Weltmeisterschaft teil, wo es kein Tor erzielte und jeden Match verlor. Seitdem zeigen die Chinesen keinen Erfolg, was dieses Volk als eine Schande sieht. Dieses Scheitern kann mit der staatlichen Herangehensweise verbunden werden. Die chinesische autoritäre Regierung investiert ausgiebig in alle Sportarten, darunter auch in die Olympischen, indem z. B. 6-jährige Kinder angeworben und oft von ihren Eltern getrennt werden. Aber zu starke Disziplin muss nicht immer gute Ergebnisse bringen, es kann letztendlich zu einer Behinderung führen.

Ein Paradebeispiel für diesen Fall wäre die kommunistische und autoritäre DDR. Sie schnitt in den Olympischen Spielen meisterhaft ab, aber bei den Fußballweltmeisterschaften waren sie nur einmal präsent. Im Unterschied dazu hat das demokratische Westdeutschland dreimal den ersten Platz gewonnen und dreimal als Zweiter abgeschnitten, obwohl sie in den Olympiaden nicht so geglückt war. Der Fußball ist nämlich nicht zur Zentralplanung geeignet, aber der physische Zustand des Spielers ist nicht zu vernachlässigen. Es ist auch heute nicht ganz klar, wie ein physisch idealer Fußballspieler aussieht. So sind die relativ kleinen Spitzenkandidaten für diese Debatte zu nennen: Brasiliens Pele und Argentiniens Diego Maradona und Lionel Messi, alle unter 175cm.

«Fußball spielt man mit dem Kopf. Deine Füße sind nur dein Werkzeug» sagte der wohlbekannte Italiener Andreas Pirlo. Ja, körperliche Bereitschaft ist ein sehr wichtiger Faktor, aber nicht der Einzige. Man muss stabil und intelligent  sein, um in entscheidenden Momenten auf dem Gras seine Strategie und Strategie seines Teams zu entwickeln und zu vollbringen. Viele Menschen glauben daran, dass ganze Weltmeisterschaften sowohl früher als auch heute von den geschicktesten und talentiertesten Einzelnen abhängen, wie z. B. Italiens Rossi, Frankreichs Zidane, Maradona; 2018 waren da Ronaldo, Messi und Brasiliens Neymar.

Kann ein fußballbegeisterter Präsident wirkliche Fußballstars ersetzen?

China hat keine solchen Fußballstars, aber hat den Präsidenten Xi Jinping, der ein großer Fußballanhänger ist. Er hat Chinas Anstreben verkündet, eine «Fußballsupermacht» bis 2050 zu werden. Bis dann möchte sein Land eine Weltmeisterschaft veranstalten und hoffentlich Eine gewinnen. Der Plan umfasst auch den Bau von ungefähr 50000 Fußballschulen bis 2025. Trotz Chinas wachsender Wirtschaftsmacht kommen die gewünschten Ergebnisse kaum. Einer der Gründe kann ziemlich banal wirken – es gibt keine Kultur des Fußballs, das ist ursprünglich das Spiel der Europäer.

Dennoch können die Chinesen hoffen, an der nächsten WM teilzunehmen, denn die Teilnehmerzahl wurde nach neuen Regeln von 32 auf 48 erhöht. Viele zweifeln daran, dass die Veränderung dank Chinas Geld in der FIFA und dessen Einfluss passierte.