- DIE WELT

Die Teilnehmeranzahl bei der WM soll auf 48 erhöht werden – Gute und schlechte Seiten

FIFA hat 2017 beschlossen, die Anzahl der Teilnehmer an der WM drastisch zu erhöhen. Anstatt von 32 Teams sollen in der Zukunft ab dem Jahr 2026 und sogar 48 Mannschaften am weltweit größten und beliebtesten Fußballturnier teilnehmen. Über diese Entscheidung streiten sich die Geister. Nahezu jeder aus der Fußballwelt findet diese Idee nicht nur schlecht, sondern höchst idiotisch. Offensichtlich jeder außer FIFA.

Der Wettbewerb soll ein Mega-Format annehmen und in diesem Fall könnte man nicht von weniger als 16 Gruppen sprechen, mit jeweils drei Teams. Für die k.o.-Runde würden sich dann die ersten beiden weiterqualifizieren und damit nur der Drittplatzierte ausscheiden, wobei es in der nächsten Runde 32 Teams gäbe. Der FIFA-Präsident ist der Ansicht, dass dieses Projekt für mehr Spannung und Reiz sorgen wird und auch die finanziellen Möglichkeiten erhöhen würde.

Es werden 80 statt 64 Spiele stattfinden aber im selben Zeitraum (32 Tage).Doch der Infantino stützt seine Entscheidung mit der Aussage, dass Fußball global und dieses Projekt allgemein gut sei. Das Fußballfieber in einem qualifizierten Land sie die beste Werbung für Fußball.

Pro

Für dieses Projekt spricht noch die Tatsache, dass mehr asiatische und afrikanische Teams mitmachen werden, wie es ihnen Infantino auch versprochen hat. Es ist Tatsache, dass die beiden bevölkerungsreichsten Kontinente (Asien mit vier Teilnehmern und Afrika mit fünf) im Gegensatz zu Europa mit 13 Repräsentanten derzeit ziemlich unterrepräsentiert und genau daran möchte FIFA arbeiten. Denn die Fußballwelt ist mittlerweile bunter, und Fußball als Sportart populärer geworden, was dazu führt, dass er weltweit mit derselben Leidenschaft verfolgt wird. Mit dieser Entscheidung wurde aber nicht nur die Tür zum asiatischen Fußball geöffnet, sondern auch für den amerikanischen, den hiermit wird auch den USA ein Platz bei der WM praktisch garantiert.

Contra

Klar ist es, dass mehr Teilnehmer mit mehr Zuschauern resultieren und demzufolge mehr Tickets verkauft werden, was uns auch zum Kern der Sache bringt – Geld. Doch so wird die WM langatmig und für die Fans längst nicht mehr so spannend zu verfolgen sein, wie zurzeit mit dem aktuellen 32-Format. In Dreiergruppen sind Absprachen wahrscheinlicher und 80 Spiele in vier Wochen einfach Blödsinn. Deutschland und der Bundesliga haben am lautesten protestiert und meinen, dass diese Entscheidung eindeutig schlecht für den Fußball sein wird.

So etwas war aber zu erwarten, da die FIFA zukünftig dadurch zweifelsohne mehr Scheine einkassieren wird. Andere sind aber auch der Meinung, dass der Fußball schon genug unter der Gier der FIFA gelitten hat.